In den letzten zwei Wochen wechselten wir fast täglich unser Nachtplatz.
Jeder hat seine Besonderheit. Sei es der Sonnenaufgang der einen sprachlos macht, die kalte Dusche mit Blick auf den Strand, der überfüllte Parkplatz mit vermutlich mehr Autos als die im Dorfe stehen, ein Platz irgendwo im nirgendwo wo wir das Rauschen der Bäume hören, direkt am Highway stehen wo am morgen der Berufsverkehr vorbei rauscht, am Roadhouse wo wir statt einem „Hallo“, das Internet Passwort erhalten, wir Zeugen einer Schlägerei mitten in der Nacht wurden oder der Platz mit Blick auf die Bergkette am Lake Taupo die sich zum Abend hin rot färbt und die Kälte mit sich bringt.
Wir und alle anderen Camper die auf der Straße unterwegs sind, sind Neuseeland für alle seine kostenlosen manchmal gepflegten und manchmal nicht so gepflegten Plätzen unendlich dankbar. Das Camperleben erfordert gerade jetzt im Herbst und im kommenden Winter, Überlebenstricks.
Sobald die Sonne hinter den letzten Baumwipfeln verschwindet und der Schatten sich
über uns senkt, wird die Isomatte als Teppich umfunktioniert, die Kerzen angemacht die als Heizung dienen, der geliebte Daunen Schlafsack bereit gelegt und wir freudig in unsere Merino
Schlafsachen hüpfen.
Mit dem Gedanken das man tagsüber noch in den eiskalten See gesprungen ist, mummelt
sich jeder bis zur Nasenspitze in seinen Schlafsack ein.
Wenn ich Nasenspitze schreibe meine ich das auch so. Der Anfang vom Schlafsack wird
als Kapuze in der Nacht genutzt und wie bei der Regenjacke, zugezogen. So gucken wirklich nur unsere Nasenspitze raus, mit denen wir durch die Heckklappe die funkelnden Sterne beobachten.
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