Wir waren nämlich kurz zuvor beim populären Kamel Rennen, was in Alice Springs Tausende von Besucher anzieht und wohl die bekannteste Veranstaltung im Northern Territory ist. Wir hatten mal wieder viel zu lachen :-)
Wir entschieden nicht sofort zum Uluru zu düsen, sondern erst die West MacDonnell Ranges zu erkunden. Eine 160km lange Bergkette, in mitten der flachen Landschaft, die seit 1992 als Nationalpark geschützt ist.
Von einem ständig wasserführenden Teich (Ellery Creek Hole), enge mit steilen Felswänden umgebene Schluchten mit Pools, einer heiligen Stätte (Ochre Pits) der Ureinwohner wo Ocker für Kunstwerke und zur Hautbemalung gewonnen wurde, einen 142 Mio. Jahre alter Meteoritenkrater und dem Fernwanderweg Larapinta Trail der 223 km entlang der Bergkette verläuft, prägten unsere ersten Eindrücke.
Perplex waren wir wirklich über die Leute die die lange Wanderung auf sich nahmen. Einen Eindruck von der Route bekamen wir, als wir von den 223km, 3km selbst wanderten. Trotz der Abwechslung auf dem Weg, hatte das erstmal gereicht.
Wir passierten nun den Tyler Pass. Eine 170km lange Schotterpiste, die uns komplett durch gerüttelt und geschüttelt hat.
Angekommen am Kings Canyon, waren wir sofort von den Massen an Leuten genervt. Trotz allem schafften wir den angegebenen Rundwanderweg von 6km in 2Stunden 20min, anstatt 3,5Stunden. Das hat uns ungeübte Wanderer erfreut. Vielleicht ist es aber auch Strategie das 1Stunde mehr angegeben wird, damit wir Erfolgserlebnisse haben.
Kings Canyon
Ayers Rock
Auf der Weiterfahrt sahen wir vereinzelt Dingos, die wir auf Fraser Island schon einmal sichteten, die hier in Gegend aber weitaus harmloser sein sollen und dadurch konnte Enno fast vor dem Tier stehen und Fotos knipsen.
Nachdem wir in der Nacht Minusgrade hatten und Enno sich am Morgen aus seinen 3 dicken Pullover schälte, ging es weiter in Richtung Yulara.
Yulara ist das Dienstleistungszentrum für den Nationalpark und nur 20km vom Uluru und 53km von den Kata Tjutas entfernt. Mit Spannung erblickten wir endlich DEN Berg am Horizont.
Der Uluru ist 3,6km lang und erhebt sich 348m über das umgebende sandige Buschland. Eine genauere Betrachtung enthüllt eine seltsam geformte Oberfläche, die viele heilige Stätte mit Bedeutung für das Volk der Anangu birgt.
Am zweiten Tag konnten wir einen schönen Sonnenuntergang genießen wie er im Buch steht. Zuerst glüht der Felsen Orange auf, dann kommen verschiedene intensive Rottöne, bevor er langsam grau wird. Natürlich haben wir das Schauspiel mit 100 von anderen Leuten genossen. Die Sonnenaufgänge waren, zu unserer Zeit, leider sehr bewölkt.
Kata Tjutas
Für eine Umrundung des Uluru haben wir uns nicht entschieden, da es trotz vieler Informationstafeln striktes gerade laufen ist. Was bei den Kata Tjutas (Olga) das komplette Gegenteil ist.
Olgas sind eine Gebirgsformation, 43 km westlich gelegen, die aus 36 einzelnen Kuppen besteht und von den Ureinwohner Kata Tjuta genannt werden, was soviel bedeutet wie „viele Köpfe“. Das Alter der Felsdome wird auf einige Millionen Jahre geschätzt.
Hier haben wir den 7,4km langen Rundweg erkundet und sind durch einige Schluchten gekraxelt, blickten auf surrealen Felsendome und hörten das Vogelgezwitscher, dass der Wind durch’s Tal trug.
Fazit
Unser Fazit von der Reise im rotem Zentrum ist, dass es kulturell viel zu sehen gibt, man aber dafür auch ordentlich in den Geldbeutel langen muss (wie sooft hier).
Australier sind sehr liebenswerte und wirklich sehr sehr hilfsbedürftige Leute und an den Touristenorten merkt man schnell wer von welchem Fleckchen Erde kommt.
Europäer dagegen sind sehr unhöfliche Menschen, haben wir festgestellt. Vor den Aborigines haben wir großen Respekt. Viele die wir gesehen haben, sind verwahrlost und zu jeder Tageszeit stark alkoholisiert. Sodass in Alice Springs an einigen Campingplätzen Polizeischutz besteht.
Nun geht es weiter in Richtung Darwin.
- Ende Oktober 1985 wurde die Eigentumsurkunde von Uluru und Kata Tjuta an die traditionellen Eigentümer, der Anangu, zurückgegeben. Die das Land anschließend für 99 Jahre wieder an die australische Bundesregierung verpachteten. Seitdem arbeiten Anangu gemeinsam mit dem Direktor der Nationalparkverwaltung.
- Während diesem Zeitraums wurde der Park zweimal in das Weltkulturerbe aufgenommen, als Natur- und Kulturdenkmal.
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