Uff, der Schweiß zeichnet sich auf der Stirn ab. Auch wenn es nur ein kurzer Moment ist, setzen wir die Rucksäcke ab. Mein Problem ist es, dass ich ihn nicht mehr alleine aufgesetzt bekomme. Rund siebzehn Kilo sind verdammt schwer.
Die meisten Reisenden bevorzugen vermutlich den Bus, der ein wenig günstiger als der Zug sein mag, dafür länger und mit weniger Pullerpausen.
Mittlerweile sitzen wir im Zug. Das Ticket haben wir ganz unkompliziert über das Internet gebucht und somit gleich eine Platz Reservierung erhalten. Die nächsten zweieinhalb Stunden rattert der Zug zweihundert Kilometer gen Norden. Vorbei an vielen kleinen Ortschaften. Leute steigen aus und ein. Was uns etwas erschüttert sind die verdammt weitläufigen Palmöl Plantagen. Unglaublich. Auf Borneo sind wir weitaus mehr als hundertzwanzig Kilometer langen Plantagen vorbei gefahren und es nimmt einfach kein Ende. Uns war nie das Ausmaß bewusst - bis jetzt. Wir fragen uns "Wie genau wird die Palme verarbeitet?" "Wie lange wächst sie, bis sie gefällt wird?" "Trägt sie die gleichen Früchte, wie eine Strand Palme?" "Ist das ganze für den Export?" usw... Uns kann in diesem Moment keiner die Fragen beantworten. Wir machen uns plötzlich mehr Gedanken um das Thema Palmöl. Wie lange wird es wohl noch den restlichen Regenwald auf Sumatra und Borneo geben?
Wir sind da!
Hallo Ipoh.
Die Stadt der Millionäre, wie sie vorallem in den 20er und 30er Jahre durch ihr starkes Zinkvorkommen genannt wurde, begrüßt uns mit einer Wärmefront wie wir es lange nicht mehr gespürt haben. Die Sonne knallt und die Sachen kleben sofort an unserer Haut. Zum Glück ist es nicht weit zu unserem Hotel.
Wir nächtigen im Container Hotel Ipoh für fünf Euro pro Person in einem kleinen Container mit Doppelbett. Ein richtiges Schnäppchen und wir fühlen uns sofort wohl. Das Hotel ist im Loft und Industriestyle, sehr sauber und glänzt mit riesen Regenwaldduschen. Unsere Box war durch das kleine Fenster und einem Ausklapptisch richtig kuschelig. Schade, dass sich nicht noch einmal die Gelegenheit ergab in einem der Container Hotels in Malaysia zu übernachten, es war alles immer ausgebucht.
Nachdem wir eingecheckt haben, bummeln wir durch die Gassen und suchen etwas leckeres zum essen. Uns gefällt die Altstadt auf Anhieb mit ihren Kolonialbauten ganz gut. Über unseren Köpfen baumeln die roten kleinen chinesischen Lampen im Wind, der Putzt bröckelt von der Wand an der sich noch schwach ein Graffiti abzeichnet und die Stadt wirkt als würde sie schlafen. Die Sonne knallt auf uns und das scheint der Grund zu sein das viele wohl ein Mittagsschläfchen halten. Es ist einfach zu schwül, zu drückend und heiß sich aus dem Haus zu bewegen.
In der Dämmerung erwacht die Stadt und auch wir bewegen uns ein wenig mehr. Genießen das Treiben, den Sonnenuntergang und lauschen dem Geklapper und Geschnatter in den Garküchen.
An unserem dritten Tag in Ipoh bestellen wir uns einen Kaffee zum mitnehmen, steigen in das Taxi und machen uns auf den Weg in die Cameron Highlands.
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