Wir orientieren uns nach den Gezeiten und können gemütlich nach dem Frühstück, den Bus zum „Hafen“ nehmen.
Aus dem kleinen wackligen Holzboot heraus, bestaunen wir nicht schlecht die Insel. Wir bekommen Regenwald über Regenwald zu Gesicht, wo sich langsam der Dunst zwischen den Bäumen erhebt. Es sieht so mystisch aus. Mit offenen Mund stranden wir und flitzen schnell ein paar Meter höher. Denn hier gibt es wohl Krokodile und das Baden ist strengstens untersagt. Soviel zu „Traum“Stränden. Irgendwas ist wohl immer!
Für den Check-In sind wir zu zeitig angereist und so starten wir unsere erste kurze knackige Dschungel Wanderung über tiefe Wurzeln, hindurch zwischen riesigen Felsbrocken, vorbei an Lianen die von weit oben herab hängen bis zu einer kleinen Bucht. Die Bucht wirkt durch das Wetter grau und an den oberen Strand Abschnitt finden wir eine Menge angespülten Müll. Schnell begeben wir uns wieder auf den Rückweg. Unsere tägliche Kaffeezeit und ein kleines Hüngerchen, treibt uns wieder zurück.
Gedankenversunken stolpern wir von einer Wurzel über die nächste, bis es plötzlich über und neben uns raschelt. Wir blicken nach oben und erkennen sofort den Nasenaffen. Wahnsinn. Da sitzt er gemütlich und mampft an einem Ast. Wie süüüüssss und diese Nase. Enno guckt mich an und lacht. Wie geil. Wir freuen uns so riesig. Wir beobachten ihn eine ganze Weile und Enno hat gefühlte hunderte Bilder von ihm geschossen. Das beste Bild bekam sein Papa und mein Papi als Postkarte. In manchen Situationen sehen die Nasenaffen sehr menschlich aus und bei dem Bild mussten wir an unsere Papas denken. Weiter unten findet ihr das Bild!
Nur männliche Nasenaffen haben diese riesige Nase. Sie hilft nicht nur bei der Temperaturregelung, sondern soll auch den weiblichen Nasenaffen imponieren!
Die weiblichen Nasenaffen haben diese Nase übrigens nicht. Wir haben nur einmal ganz kurz einen weiblichen Nasenaffen gesehen, das sah schon ulkig aus.
Am Abend schlossen wir uns der Nachtwanderung an. Mit knapp 15 Leuten waren wir eine doch recht große Gruppe.
Gleich zu Beginn sahen wir eine giftig grüne Schlange die friedlich in der Nähe unseres Bungalows im Baum hing. Die Wanderung dauert ungefähr zwei Stunden und wir sahen aller Hand Insekten, Spinnen und Frösche. Unser Guide fordert plötzlich alle auf, ihre Taschenlampen für 5 Minuten auszuschalten und die Dunkelheit des Dschungels wahrzunehmen. Wir staunen! Die Begeisterung war nicht zu überhören. Als sich unsere Augen so langsam an die Dunkelheit gewöhnt haben, sahen wir das Leuchten um uns herum. Pilze die aus der Erde heraus wachsen, Pilze die am Baumstamm oder auf herum liegenden Ästen wachsen und leuchten. Wir waren sprachlos. Je mehr sich unsere Augen an das Dunkle gewöhnen, je mehr sehen wir den Dschungel leuchten. War das ein geiles Gefühl. „Und ich dachte das haben die sich bei dem Film Avatar ausgedacht.“, sagte ich zu Enno und hielt seine Hand fest. Sprachlos. Zu was die Natur fähig sein kann und es gibt noch so viel Dinge von denen wir noch nichts wissen.
In den nächsten Tagen starten wir unsere Wandertouren immer vor sieben Uhr morgens. Das ist nicht leicht, sofort mit dem Wecker klingeln auf zu springen. Die Füße fühlen sich schwer an, die Augen sind wie zu geklebt und der Matsch an den Wanderschuhen erinnert uns an die verwurzelten Wege vom Vortag.
Alle Routen die der Bako Nationalpark bietet, schaffen wir leider nicht zu erkunden. Jeder Weg ist ein Highlight für sich und es ging komplett durch den Dschungel und den unterschiedlichsten Vegetationen, bis hin zu einmaligen Aussichtspunkten.
Vom normalen Gras- und Buschland, Tieflanddschungel, Hochplateauwälder ging es durch Mangroven- und Sumpfwald, in den Momenten waren wir froh unsere sehr guten Wanderschuhe zu haben. Ein hoch auf den Tag in den wir Stunden im Globetrotter verbracht haben und die Geduld der Mitarbeiter
Der Bako Nationalpark ist übrigens in seiner Größe der kleinste und älteste Nationalpark im Bundesstaat Sarawak, Borneos und bietet außerdem eine großartige Tierwelt.
Rückblickend war der Ausflug in den Bako Nationalpark eines unserer schönsten Erlebnisse der Asienreise. Fern vom Konsum Einfluss in den Städten, die „reine“ Luft zum tiefen durchatmen, die Lautstärke des Strassenverkehrs mit dem Knattern der Mopeds und dem Offline Modus unserer Handys erloschen mit dem Betreten der kleinen Bootsfähre.
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