Direkt am Flughafen probierten wir das erste Mal UBER aus. UBER ist eine App worüber private Leute ihre Fahrdienste anbieten für wenig Geld. Also kurz und knapp, unser privates Taxi wartete schon auf uns und nach nur 20min Fahrt kamen wir an unserem Borneo Seahare Guesthouse an.
Wir bummelten an dem Nachmittag an Kuchings beliebter Promenade direkt am Fluss entlang und ließen die Stadt auf uns wirken.
In den nächsten Tagen veränderte sich unser erster Eindruck nicht. Wir mögen Kuching und es gibt viel zu entdecken. An jeder zweiten Ecke entdecken wir leckeres Streetfood.
Wir probieren frittierte Bananen, Pancakes gefüllt mit gerösteten Erdnüssen, kleine Pancakes in Tüten, Hefeklösse gefüllt mit roten Bohnen, traditionelle Laksa Suppe (Nudelsuppe, mit Salat, Hühnchen und Shrimps) usw. Ob sich das Naschen in den nächsten Wochen bemerkbar macht? Hoffentlich nicht!
Kuching hat viele Chinesische Einflüsse was sich durch die ganze Stadt zieht. Wir gehen am ältesten chinesischen Tempel der Stadt vorbei, direkt nach Chinatown. Hier duftet es zu fast jeder Tageszeit nach gebratenen und würzigen Suppen und Räucherstäbchen. Die kleinen roten Laternen über uns Wehen im Wind, während wir uns auf den Weg in Richtung Open Air Market machen. Der Markt ist einer ältesten in Kuching und hat fast rund um die Uhr offen. Hier essen wir täglich an einem und den selben Stand. Warum? Weil es uns am besten schmeckt. Bee Hoon Soup – ist eine Nudelsuppe mit würziger Brühe und Spinat, dazu einen übersüßten Eistee wie es die Einheimischen mögen und wir fühlen uns in mitten dem geklappere und geschnattere wohl. Die „Muddi“ wie wir die Köchin nennen, spricht unseren Wunsch schon aus, bevor wir was sagen können. So ist das eben mit Stammkundschaft!
Wetland Bootstour auf dem Sungai Sarawak River
Unsere private Tour startet gegen 16 Uhr. Schon nach knapp 100Meter winkte uns vom linkem Flussufer ein Fischer herüber und machte uns Andeutungen auf die rechte Seite.
Wir brauchten alle einen Augenblicken und erblickten plötzlich das Krokodil an dem rechten Flussufer. Erst vor einer Woche passierte der letzte Unfall und es wurde ein Fischer von einem Krokodil erfasst.
Wir schipperten nah am Mangrovenufer entlang und suchten mit unseren Blicken alles ab. Wir fanden trotz Fernglas kein weiteres Krokodil.
Eine Stunde ließen wir das Boot in einer Bucht einfach treiben. Uns wurden Delphine versprochen, die heute anscheinend keine Lust auf unsere Gesellschaft hatten. Einer der Guides startet den Motor wieder und wir suchten wieder entlang am Ufer, aber diesmal nach den Nasenaffen, die Baumwipfel ab. „Da! Da, sind welche!! Seht ihr sie?“. Wir waren in dem Moment ganz aufgeregt. Immerhin sahen wir zum ersten Mal in unserem Leben Nasenaffen, auch wenn sie ziemlich weit weg von uns waren. Ein bisschen enttäuscht waren wir schon nach wenigen Minuten. Die Nasenaffen waren einfach zu weit weg um sie beobachten zu können.
Wir schipperten an kleinen Fischerbooten vorbei und suchten uns ein Plätzchen für den Sonnenuntergang. Nachdem die Sonne untergegangen war, sollten wir uns umdrehen und grinsten uns beide an.
Glühwürmchen über Glühwürmchen und die Moskitos brummten an unseren Köpfen vorbei.
Semeggoh Wildlife Sanctuary
Der Wecker klingelt einfach zu früh. Es war zu früh zum aufstehen. Ich reibe mir die Augen und schnappe mir die Zahnbürste.
Enno bereitet unser Frühstück vor und nach einer halben Stunde machen wir uns langsam auf dem Weg zum Bus.
Unsere Augenlider werden immer schwerer und schwerer. Wir waren noch nicht richtig aus der Stadt raus, schlummere ich mit meinem Kopf schon an Enno seiner Schulter gelehnt und er an meinen. So verpassen wir die fast einstündige Fahrt und erwachen kurz bevor der Bus zum Stoppen kam.
Wir schnappen unsere Rucksäcke und laufen dem Regenwald entgegen.
Im Rehabilitation Center für Orang Utans in Semeggoh gibt es keine Zäune, alles zum Regenwald hin ist offen.
Es bietet aus gewilderten Orang Utans die Möglichkeiten auf verschiedenen Fütterungsplattformen zu fressen. Nämlich dann, wenn es im Regenwald keine Früchte gibt. Also kann es für uns, als Besucher, passieren das wir keine Orang Utans zu Gesicht bekommen, weil einfach ausreichend Früchte im Dschungel vorhanden sind.
Wir haben Glück und machen mit diesen beiden Menschenaffen Bekanntschaft.
Die Bezeichnung „Orang-Utan“ stammt übrigens von den malaiischen Wörtern „orang“ (Mensch) und „utan“ oder „hutan“ (Wald) und bedeutet demzufolge „Waldmensch“.
Das die beiden einer der letzten halb wilden Orang Utans sein sollen, realisieren wir in diesen Moment nicht wirklich. Woran das liegen mag, können wir nur vermuten. Vielleicht weil wir auf der Plattform mit Hundert anderen Leuten stehen und die Fütterungsplattform uns wie im Zoo vor kommt?!
Die letzten halbwilden Menschenaffen soll es nur noch auf Sumatra und auf Borneo geben. Durch die massive Abholzung von wahnsinnig großen Flächen von Regenwald für die Palm Industrie, weichen leider nicht nur die Orang Utans…
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