Seit geraumer Zeit rauschen wir nur noch über die Straßen und Highways um unserem Ziel Melbourne immer näher zu kommen. Kostenloses Museum… Stadt Wahrzeichen… atemberaubender Strand und so weiter. Bei allem winken wir meist ab und rauschen weiter über die Strassen und Highways… All die Erinnerungen und Bilder in unserem Kopf wirbeln wie wild durcheinander und wir merken es wird langsam zu viel.
Mit kleinem Umweg und bis eben noch nie etwas von dem Fleckchen Grün, inmitten von West Victoria gehört, stehen wir plötzlich am Rande der Grampiens, mitten im Wald in einem Nationalpark.
Während wir unser kleines Lager aufbauen und das Abendessen vorbereiten, hüpfen die Kängurus hungrig an uns vorbei. In der Dämmerung dürfen wir einen kleinen Fuchs bei uns begrüßen, der sich versucht an uns vorbei zu schleichen. Wir fühlen uns fünfzig Prozent Natur. Allein waren wir leider nicht. Die anderen zwei Autos standen etliche Meter entfernt von uns und zum Frühstück begrüßten uns zwei Ranger, die Waldarbeiten nach gingen. Naja, dass unberührte Australien gibt es schon lange nicht mehr.
Viel zu spät starten wir mit der Mittagssonne und zu vielen anderen Touristen unsere Wanderung. Währenddessen erinnern uns hin und wieder einige Sandsteinformationen, an die Umgebung zu Hause. Auf dem „Berg“ angekommen, werden wir mit einem Wahnsinns Blick über den umliegenden Nationalpark und einigen Weizenfeldern am Horizont belohnt. Die Sicht ist sehr gut. Kein Wölkchen am Himmel und die Sonne brennt auf der Haut, dass wir uns nach Abkühlung sehnen. Als hätte Enno mit seinen Fingern geschnipst, sprangen wir zwei Stunden später ins Wasser und schwammen um die Wette zum Wasserfall. Unser Badespass-am-Wasserfall Favorit in ganz Australien! Uns hat es so gut gefallen, dass wir nächsten Tag nochmal ins kühle Nass sprangen. Diesmal mit Badeschlüppi
Hundertprozent Natur fühlen wir bei unserem zweitem Schlafplätzchen. Mitten im Wald, mit Vogelgezwitscher und Papagei Rufen, die Farne sind zu hoch gewachsen um die Kängurus zu sehen, deshalb hören wir hin und wieder eins um uns herum hüpfen. Beim abendlichen Grillen zirpen, knistert das Feuer und bringt unser Abendessen zum kochen. Während ich (mal wieder) abwasche, bevor die Dunkelheit uns überrascht, ist Enno nochmal auf der Suche nach Holz im Wald.
Die Flammen flackern lichterloh im Dunkeln und lassen den Schatten im Wald tanzen. Wir vermuten das in dieser Nacht Vollmond ist, denn der Mond strahlt so hell durch das Blätterdach der Baumwipfel, dass wir keine Stirnlampen brauchen und ich den Wald nicht allzu beängstigend empfinde. Einige Schatten können sehr gefährlich wirken Am nächsten Tag besuchten wir den McKenzie Wasserfall, wie oben bereits erwähnt, noch einmal und mussten fest stellen das es statt weniger, mehr Touristen wurden. Jaaa, wir sind auch Touristen!! Das wissen wir und wir sind froh das wir anders sind als die anderen. Wir erfreuen uns an selten belegten Naturplätzen, denn viele andere treffen wir nur in Hotels, Motels und auf irgendwelchen Campingplätzen.
Danke, für deine nicht vorhandene Naturliebe lieber Massen Tourismus.
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